Flüchtlinge unterschiedlichen Alters, unterschiedlicher Herkunft und unterschiedlicher (bis hin zu keiner) Schulerfahrung bildeten in den Deutschsprachkursen und Willkommensklassen eine äußerst heterogene Gruppe, die durch traditionellen Unterricht kaum zielführend beschult werden konnten.
Aufgrund verschiedener Anfragen hatten sich Ulrike Lichtinger und Antonie Höldrich entschlossen, die Buchstabenberge für die Schuleingangsphase in 3 verschiedenen Varianten zur Alphabetisierung von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen zu entwickeln. Interessierte können die Buchstabenberge für Übergangs- und Willkommensklassen sowie die Lernleitern Alphabetisierung für Jugendliche (siehe Bild links) bzw. für Erwachsene (siehe unten) nutzen, die gemeinsam mit Dr. Frano Lichtinger und Stefanie Fischer ausgearbeitet wurden.
Konzepte und Materialien bieten Lehrpersonen ein Arrangement, in dem Lerner ohne Alphabetisierung sowie arabisch oder anderweitig alphabetisierte Lerner gemeinsam Lesen und Schreiben lernen können.
Hinter jedem Buchstaben auf der Lernleiter verbergen sich verschiedene Aktivitäten, die in einer vorstrukturierten Systematik bearbeitet werden können. Diese Systematik wird in Form eines Milestones siehe Bild 2 unten) visualisiert und beinhaltet verschiedene Aktivitäten zum multisensorischen und kognitiven Buchstabenerwerb. Die Aktivitäten sind so gehalten, dass sie den verschiedenen Anforderungen und Bedürfnissen der Lerner zeitgleich gerecht werden, ohne die Lehrperson über die Maßen zu binden. Das permanente Hinzukommen von immer neuen Lernern ist - anders als im herkömmlichen Unterricht - ausdrücklich erwünscht und für die Lernprozesse der einzelnen sowie für das gemeinsame Lernen sehr unterstützend.
Damit alle Lerner der verschiedenen Niveaustufen des Deutschen in ihre Aufgaben finden können, wird mit einem jeweils begrenzten Wortschatz gearbeitet, der für die Erschließung des Buchstabens hilfreich und zielführend ist. Der Buchstabenerwerb wird dadurch heruntergebrochen in kleine Lernportionen, die sinnstiftend und machbar sind. Diese Erfahrung wirkt auf den Lerner motivierend und lässt ihn im Prozess bleiben.